Kräuterregion Wiesteniederung, 2004 mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen ausgezeichnet

Nach Bohlsen, Vrees, Westerloy, Ottenstein und dem Gewinner des Europäischen Dorferneuerungspreises 2000 der Region Lintelner Geest knüpfte die „Kräuterregion Wiesteniederung“ in diesem Jahr nahtlos an die Erfolge der niedersächsischen Dörfer beim Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis an.

Mit dem Leitmotiv „Am Anfang der Impuls, heute die Tat, morgen das Ziel“ zeigt die Kräuterregion Wiesteniederung, wie aus kleinen, fast banalen Ideen eine regionale Entwicklungsdynamik entsteht und erreichte die 2. Preiskategorie. Das Engagement so vieler kreativer Köpfe hat uns ehrlich beeindruckt meinte die Vorsitzende der Jury, Dr. Marija Markes aus Slowenien. Besonders hervorgehoben hat die Jury „das erfolgreiche Bemühen um die Einbindung des Themas Kräuter in sämtliche Wirtschafts- und Lebensbereiche sowie die offensichtliche Fähigkeit, kleine Ideen auf Basis von Kooperationen zu einem erfolgreichen Projekt zu verknüpfen“.

AM ANFANG – DER IMPULS

Die Entwicklung selbst in die Hand nehmen, unter dem zunächst unscheinbaren Thema „Kräuter“ eine neue Identität finden, neue Möglichkeiten entwickeln und das Wesentliche, sich selbst verändern – das sind die herausragenden Aufgaben, denen sich die Kräuterregion stellt. Die Gemeinden Horstedt, Reeßum, Sottrum, Gyhum, Bötersen und Mulmshorn haben sich gemeinsam mit Bürgern, Unternehmen und Landwirten in einem Verein zusammengeschlossen. Kurz: Eine Idee wird Zukunft

HEUTE – DIE TAT

Am Anfang war das Wort, inzwischen folgen Taten: Steigerung der regionalen Wertschöpfung durch neue Produkte, Angebote für Erholungs- und Bildungssuchende sowie touristische Initiativen und mehr. Das Selbstbewusstsein der Beteiligten wächst, die Erfolge motivieren weiter.

MORGEN – DAS ZIEL: DIE KRÄUTERREGION

Der gemeinsame Wille, Potentiale zu erkennen, zu nutzen und Chancen zu ergreifen, lässt Einzigartigkeit entstehen. Naturschätze sind auf dem Kräuterlehrpfad zu entdecken, die Landschaft durch den Kräuterradwanderweg erschlossen, Ortschaften durch Micro-Gärten gestaltet, kulinarische Vielfalt mit den Gastronomen innovativ entwickelt. Die Besucherzahlen in der Kräuterregion steigen stetig und die Betriebe weisen zunehmende Umsatzzahlen auf.

Das Motto des Wettbewerbes „Aufbruch zur Einzigartigkeit“ war für jene ländlichen Gemeinden und Regionen in Europa gedacht, die ihre Unverwechselbarkeit und Einzigartigkeit in äußerer Erscheinung und innerer Qualität gerade in Zeiten der Globalisierung und internationalen Vereinheitlichung als unverzichtbaren Wert erkannt haben und mit dynamischen Entwicklungsprozessen zu sichern versuchen. Als niedersächsischer Vertreter hat die Kräuterregion Wiesteniederung aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) an diesem Wettbewerb teilgenommen.
Das Projekt Kräuterregion wird von dem Verein „Kräuterregion Wiesteniederung e.V.“ getragen. In ihm wirken Landwirtschaft, Handel und Gewerbe, Gastronomie und Tourismus sowie Landschafts- und Naturschutz zusammen.

Die Themen des Wettbewerbs:

  1. Stärkung und Einbindung der Land- und Forstwirtschaft in regionale Kreisläufe
  2. Erhaltung und Aufbau standortgerechter Erwerbsmöglichkeiten
  3. Verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen, ökologisch verträgliche Verund Entsorgung sowie Nutzung erneuerbarer Rohstoffe
  4. Symbiose von schützenswerter alter und qualitätvoller zeitgemäßer Bausubstanz sowie ressourcensparende und ortstypische Siedlungsentwicklung
  5. Entwicklung und Erhaltung der Kulturlandschaft unter Berücksichtigung der ökologischen Zusammenhänge
  6. Stärkung der Identität und des Selbstbewusstseins der DorfbewohnerInnen insbesondere durch Kulturinitiativen und Weiterbildung im Dorf
  7. Wiederbelebung traditioneller und Schaffung zeitgemäßer soziokultureller und sozialer Einrichtungen
  8. Förderung der Teilhabe aller Generationen, Geschlechter, Nationalitäten sowie der Behinderten am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben.

Dies sollte erreicht werden durch

  1. Eigeninitiative und Bürgerbeteiligung
  2. Dialog der PolitikerInnen, ExpertInnen und Behörden mit den BürgerInnen,
  3. Kooperationen in nachbarschaftlichen und kommunalen Allianzen sowie in regionalen Partnerschaften und
  4. Nutzung der neuen Kommunikations- und Informationstechnologien.